Ein Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel wurde gegründet

Am 29.05.20 hat sich der Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel offiziell anlässlich des for-futures-summit gegründet.

Alles begann mit der Gründung des „Vereins freie Kommunikation und nachhaltiger Lebensstil“ (Frekonale e.V.) im Januar 2015, dessen Ziel es war, Synergien für alle Akteure in den beiden, im Vereinsnamen genannten Bereichen zu schaffen.
Im Rahmen des Makerlabs 2018 (einem jährlichen Treffen des „makers 4 humanity-Netzwerks) formierte sich die Themengruppe Strategie und Vernetzung für den sozial-ökologischen Wandel. Ziel der Gruppe war es, gemeinsame Strukturen für die Wandelbewegung zu entwickeln. Das green net project berichtete darüber. 
Im Nachgang verfolgte eine engagierte Gruppe von Menschen dieses Thema weiter, einigte sich auf den Arbeitstitel „Wandelbündnis“ und organisierte folgend zwei größere Arbeitstreffen, die beiden Wandelkonferenzen.
Das folgende Interview mit Gründungsmitglied Bobby Langer soll der Welt konkrete Einblicke geben zum aktuellen Stand sowie zu den nächsten Schritten. Auch sollen die AkteurInnen erfahren, was sie davon haben, wenn sie sich mit ihrer Organisation dem Bündnis anschließen. 

Es existiert ja bereits eine große Zahl von sozialökologisch agierenden Organisationen und Verbänden. Beschreibe bitte in wenigen Sätzen, weshalb es das Wandelbündnis trotzdem braucht.

Richtig, die Zahl der vorhandenen Organisationen und Initiativen auf dem Feld des sozial-ökologischen Wandels ist schon jetzt unüberschaubar, sowohl für Außenstehende als auch für Insider. Man kann froh sein, wenn man alle Gruppierungen innerhalb der eigenen Blase kennt. Während die einen sich um Tierschutz kümmern, konzentrieren sich andere auf Regenwaldschutz, Jugendarbeit oder Open-Source-IT. Der allergrößte Teil der Arbeit geschieht ehrenamtlich. Das heißt, die Menschen müssen sich einerseits um ihren Broterwerb kümmern und wollen andererseits ihr Engagement vorantreiben. Abgesehen davon gibt es auch noch die Familie, einen Freundeskreis und den eigenen Freizeitbedarf. Da bleibt auch beim besten Willen kaum mehr Zeit für Blicke über den Tellerrand. 
Das Wandelbündnis hat diese thematische Bindung nicht. Wir engagieren uns weder für Tierschutz, Regenwaldschutz, Jugendarbeit noch IT. Vielmehr geht es uns darum, dem gesamten Feld des sozial-ökologischen Wandels innerhalb der Wandelbewegung, aber auch nach außen hin, mehr Sichtbarkeit und Gehör zu verschaffen. Letztlich ist das die klassische Aufgabe eines Verbandes.

Was sind die nächsten Schritte?

Wir haben in den letzten zwei Jahren mit Methoden der Soziokratie experimentiert. Die gilt es jetzt praktisch nutzbar zu machen und den Anspruch, ein auf Augenhöhe kommunizierender Gesamtverband und kein hierarchischer Dachverband zu sein, in praktisch nutzbare Strukturen zu übersetzen. Beispielsweise wurde kürzlich der Lenkungskreis installiert, ein basisdemokratisches Gremium aus allen Verbandsmitgliedern, das letzte Entscheidungsbefugnis hat (die also nicht dem Vereinsvorstand obliegt).

Welchen konkreten Nutzen und welche gesamtgesellschaftliche Wirkung wollt Ihr mit dem Wandelbündnis erzielen?

Nur wenn man einen nachvollziehbaren und nennenswerte Ausschnitt der Gesamtbevölkerung darstellt, wird man von Presse, Wirtschaft und Politik überhaupt wahr- und ernstgenommen. Andernfalls wird man von Menschen in Machtpositionen bestensfalls belächelt. Fridays for Future und Extinction Rebellion haben diesen Effekt eindrucksvoll bewiesen. Mit ihren Auftritten wurde aus einem Ferner-Liefen-Thema auf einmal ein Tagesgespräch. Das ist die eine Seite der beabsichtigten Wirkung des Wandelbündnisses. Ein anderer Aspekt ist der, dass die meisten Akteure des Wandels keine Möglichkeiten für Öffentlichkeitsarbeit haben. Das Wandelbündnis kann sie auf die Agenda setzen und die Öffentlichkeit informieren, sowohl auf der Homepage wie auch via aktive Pressearbeit.
Ein ganz erheblicher Nutzen entsteht daraus, dass die Mitglieder des Bündnisses ihre jeweiligen Methoden und ExpertInnen anderen Mitgliedern zur Verfügung stellen können und damit mit ihren Angeboten einen größeren Bekanntheitsgrad erreichen. Das ist dann eine klassische Win-Win-Situation.

Was seht Ihr als größte Schwierigkeit beim Aufbau des Wandelbündnisses?

Jede und jeder von uns hat seine persönliche Biografie huckepack. Je mehr jemand für seine Gruppierung getan hat, desto weniger möchte er, dass diese Ergebnisse und Fortschritte verloren gehen oder gar untergebuttert werden. Es herrscht viel Angst, mit einem Beitritt seine Identität zu verlieren und sich dem Bündnis irgendwie unterordnen zu müssen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Jede Gruppierung erhält mehr Sichtbarkeit. Niemand muss sich unterordnen, es sei denn, die Gruppierung kann sich mit den 5 grundsätzlichen Wertaussagen des Wandelbündnisses nicht identifizieren. Aber die Zustimmung dazu ist ohnehin Beitrittsvoraussetzung.

Und was sind das für Werteaussagen?

Sie sind im Memorandum of Understanding, dem MoU auf unserer Homepage nachzulesen, sind aber so kurz, dass ich sie hier gerne nennen kann. Im MoU heißt es „Wir wollen vielmehr alle Akteure miteinander verbinden,
  • die das gute Leben für alle anstreben
  • die den achtsamen Umgang mit allen Lebensformen bejahen
  • die Unterschiedlichkeit wertschätzen (können)
  • zu deren Grundsätzen der Respekt vor verschiedenen Lebensweisen und -perspektiven gehört
  • die andere nicht ausgrenzen wollen.

Wünscht Ihr Euch mehr Kooperationen mit bestimmten Organisationen wie z.B. Democracy Without Borders oder der Deutschland 2030-Initiative?

Wenn man auch nur ein bisschen von Ökologie versteht, dann weiß man: Das ist eine Systemwissenschaft. Das bedeutet einerseits, dass alle Elemente des Gesamtsystems wechselseitig und im Fluss verbunden sind und jeweils eine Aufgabe fürs Ganze übernehmen. Mit anderen Worten: Ein ökologisch funktionierendes System ist zutiefst demokratisch. Alles andere würde Sand ins Getriebe werfen und das System letztlich zum Erliegen bringen. 
Warum sage ich das? Weil die Kooperation mit Inititiativen, die unsere teils veralteten, teils verkrusteten demokratischen Strukturen erneuern wollen, im Grunde genommen selbstverständlich ist. Ich würde mir natürlich wünschen, dass das von den politisch agierenden Gruppierungen ähnlich gesehen wird. Dass wir uns nicht ins parteipolitische Gerangel einmischen, versteht sich aber auch. 

Die Wandelbewegung ist sehr vielfältig und daher leider oft auch gespalten in links-und rechtsidiologisch. Habt Ihr Vorschläge, damit umzugehen? Bzw. wie könnt Ihr Euch von Vereinnahmungen schützen?

Nun, da gibt es, wie oben schon angeführt, Wertegrundlagen, die wir vorausetzen. Mitglied im Wandelbündnis kann nur werden, wer diese Werte unterschrieben hat. Sie alle leiten sich letztlich von der Goldenen Regel ab: „Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Diese ethische Grundregel ist schon für Grundschüler nachvollziehbar; deshalb sollte das auch bei Erwachsenen klappen. Es gibt viele wertkonservative Menschen, die mit der Goldenen Regel nicht das geringste Problem haben. Terrorismus funktioniert damit allerdings nicht, weder auf der rhetorischen, psychischen noch physischen Ebene. Man könnte die Goldene Regel auch positiv formulieren: „Was Du Eir wünschst, das man Dir tu, das billige auch anderen zu.“ Wünsche ich mir also Respekt, dann sollte ich auch andere respektieren. Mit links oder rechts hat das meines Erachtens nichts zu tun, sondern einfach mit gesundem Menschenverstand. Das sind Regeln, die zum Wohl jeder Familie, jedes Vereins und jedes Freundeskreises beitragen.
Vielleicht noch eines: Ganz egal, aus welcher politischen oder weltanschaulichen Richtung man kommt – grundsätzlich gilt: Wer das herrschende System verändern will, braucht möglichst viele Koalitionen. „Teile und herrsche“ – das wussten schon die alten Römer. Wenn wir da mitmachen, sind wir selbst schuld. 

Wo liegen Eurer Meinung nach die Grenzen, bei denen Ihr Euch die Zusammenarbeit mit solchen Gruppierungen nicht mehr vorstellen könnt.

Ich glaube, die Antwort darauf ergibt sich aus dem eben Gesagten von ganz alleine.

Viele wollen geldfrei leben, andere arbeiten an dezentralen Währungssystemen. Eine anwachsende Zahl von Initiativen wie Faircoin, coinsence.org und fin4.net entwickeln derzeit sozial-ökologische Alternativen zum Bitcoin. Wie kann man diese Spaltungen überwinden bzw. einen kollektiven Konsens schaffen?

Auch hier gilt das oben Gesagte. Speziell im IT-Bereich kommt hinzu, dass dort für mein Gefühl Menschen unterwegs sind, die mit großer Leidenschaft ihr Thema betreiben. Teile seiner Programmierung zu streichen oder zu ändern, weil man sieht „Jemand anders hat das Problem schon gelöst“ geht einem dann gegen den Strich. In der Soziokratie gibt es den Grundsatz, vom gemeinsamen Interesse her zu denken. Alternative Währungssysteme sind ja kein Selbstzweck, sondern wollen Monopole brechen. Das ist gut so. Nur werden eben diese Monopole so lange bestehen bleiben, solange sich die ITler nicht zusammentun. Letztlich ist das Problem immer das gleiche: Wettbewerb ist so tief in unseren Mindsets verankert, dass wir immer wieder darauf hereinfallen und der Seite in die Hände spielen, die wir eigentlich ablösen wollen. Ein Punkt kommt noch hinzu: Solange alternative Währungen Energieräuber sind, sind sie nicht zukunftsfähig und schon von daher aus dem Spiel.

Könnte sich das Wandelbündnis zu einem Wandelparlament aus Experten des sozial-ökologischen Wandels entwickeln? 

Nein, das halte ich angesichts der nach wie vor vorherrschenden Isolierungstendenzen der meisten Wandelakteure für unwahrscheinlich. Außerdem verfolgt das Wandelbündnis dieses Ziel gar nicht und wäre damit auch total überfordert. Gute Chancen hat nach meiner Einschätzung der Mehr-Demokratie e.V. 

Wie bist Du zum Wandelbündnis gekommen?

Ganz einfach, ich war beinahe von Anfang an beim Frekonale e.V. dabei, dem Vorgänger des Wandelbündnisses. Dieser Verein und dessen Vorläufer, das green net project, hatten bereits das Ziel, möglichst große Synergien zwischen den Akteuren des Wandels herzustellen.

Was ist Deine ganz persönliche Motivation dafür, dass Du Dich für den Wandel engagierst?

Die ist doppelter Natur: einerseits aus ökologischen Gründen, andererseits aus sozialen Gründen. Bündnis für den sozial-ökologischen Wandel beschreibt diese Doppelmotivation ganz gut. Die Art, wie wir leben und wirtschaften, fährt nicht nur die Ökosysteme weltweit gegen die Wand, sondern bewirkt auch, dass es Milliarden von Menschen auf der Erde schlecht geht. Momentan sterben täglich – täglich! – über 20.000 Menschen an Hunger. Wir könnten das ändern, aber der politische Wille fehlt. Das sind mindestens 7,3 Millionen Hungertote im Jahr, die wir auf dem Gewissen haben. Jeder Politiker und jeder Wirtschaftsführer weiß das – und streitet um Nichtigkeiten. Wir haben unsere Eltern gefragt: Warum habt Ihr nichts gegen die Verbrechen der Nazis getan? Und sie konnten antworten: Die meisten von uns haben nichts gewusst. Ob das stimmt, lasse ich hier mal außen vor. Aber wir tun – als Gesamtheit – auch so gut wie nichts, obwohl wir Bescheid wissen. Solange sich die Akteure des sozial-ökologischen Wandels nicht zusammentun, wird das auch so bleiben.

Was müsste Deiner Meinung nach als erstes geschehen, damit dieser Wandel erreicht wird.

Am wichtigsten erscheint mir der Bewusstseinswandel hin zu einem „Wir können es schaffen“ und „Wir werden es schaffen, wenn wir uns zusammentun.“ So ein bisschen von Trumps „America first“ ist bei den meisten Organisationen zu spüren. Dabei sollte doch unser aller Losung heißen: „earth first“!

Wie kann man sich konkret ins Wandelbündnis einbringen?

Am wichtigsten ist, dass man sich innerlich bereit erklärt, zum Beispiel 1 Stunde pro Woche aktiv zu sein. Sich zu engagieren, ohne Zeit einzubringen, geht nun mal nicht. Wie es dann konkret weitergeht, klärt man am besten erst einmal direkt via E-Mail oder telefonisch, am besten über die Kontaktangaben auf unserer Homepage, zur Not auch über meine Handynummer 0170-7539993. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, sich einzubringen, zum Beispiel über Social-Media-Arbeit, über die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe, über Verwaltungstätigkeiten und und und … Wahrscheinlich ist es ganz sinnvoll, an dem einen oder anderen Zoom-Termin teilzunehmen. Da kann man einfach mal zuhören und die Leute kennenlernen, ohne was tun zu müssen.

Das Wandelbündnis hat sich als Verband organisiert bzw. als e.V. Das klingt nach alten Machtstrukturen. Heißt das, dass sich Mitgliedsorganisationen dem Vorstand beugen müssen?

Das habe ich weiter oben schon mal kurz erwähnt. Tatsächlich ist es eher umgekehrt. Das eigentliche Sagen hat im Wandelbündnis der Lenkungskreis. Er vertritt die Mitgliederversammlung zwischen den Versammlungsterminen und setzt sich hauptsächlich aus Repräsentanten der teilnehmenden Organisationen zusammen. Deren Beschlüsse führt dann unter anderem der Vorstand aus. Ich würde mal sagen: Von den alten Machtstrukturen ist da nichts mehr übrig. Das Wandelbündnis ist kein Zentrum, sondern eher eine Schnittstelle zwischen der Wandelbewegung und der restlichen Zivilgesellschaft.

2 Antworten auf „Ein Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel wurde gegründet“

  1. Danke Bobby, schön gesagt! Da ist auch für mich viel Inspirierendes drin – und das, obwohl ich ja auch schon ’ne Weile mit dir im Wandelbündnis wirke. „Earth first“, und dass „von den alten Machtstrukturen [..] da nichts mehr übrig“ ist – deine Perspektive berührt mich immer wieder!

    Das Thema „Schutz vor Vereinnahmung“ und die Abgrenzung gegenüber Ideologien wünsche ich mir noch viel klarer. Die Goldene Regel ist meiner Erfahrung nach nämlich nicht so trivial!
    So fällt mir folgende Denkfigur ein, die ich irgendwo gehört/ gesehen/ gelesen habe: Leute, die wollen, dass Ungläubige getötet werden, wollen auch selbst getötet werden, sobald sie „von den Richtigen“ als ungläubig gesehen werden. Sie gehen also konform mit der Goldenen Regel, dennoch ist das resultierende Verhalten für Außenstehende gefährlich.
    Klar, das wird durch die Wertaussagen im MoU nochmal spezifiziert, nichtsdestotrotz sehe ich da Missverständnispotential – das steht und fällt mit dem „gesunden Menschenverstand“, den du voraussetzt. In Zeiten von QAnon-Gläubigen in der Nachbarschaft ist daran jedoch begründeter Zweifel anzumelden …
    Zu Letzterem möchte ich diesen Artikel dalassen, den ich außergewöhnlich differenziert und deutlich finde: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/corona-proteste-demonstrationen-massnahmen-verschwoerungstheorien-coronavirus/komplettansicht

    Kontrovers? Freue mich drauf, andere Perspektiven zu hören oder ins Gespräch zu kommen!

  2. Die Idee einer sozial-ökologischen Gesellschaft ist ja nicht neu. Seit der Idee von Atlantis, später von Thomas Morus mit seinem Werk „Utopia“ und anderen Autoren sind solche Ideen immer wieder aufgegriffen worden. Letztlich ist die Idee des Kommunismus eine ebensolche Idee, oder es war die Idee des „Entwickelten Systems des Sozialismus“ in der DDR, was auf eine solche Gesellschaft hinwirken sollte. Da gab es in der DDR einen schönen Spruch: „Der Sozialismus ist ganz toll, er reicht nur nicht für alle!“ Und so ist es insgesamt mit solchen Ideen. Anatole France beschreibt in seinem Buch „Insel der Pinguine“ sehr schön, wie sich die vermenschlichte Gesellschaft der Pinguine entwickelt und zeichnet ein Bild der heutgen Gesellschaft, der „Republik der Dingeriche“. So Leid des mit tut, aber eine sozial-ökologische Gesellschaft ist nur ein Traum, der den Blick für die Realitäten verstellt, und letztlich immer wieder zum Scheitern führen wird. Denn die wichtigste Frage steht: wer definiert letztendlich, was „sozial“ und „ökologisch“ ist? Und was passiert mit denjenigen, die sich solchen Ideen nicht anschließen wollen?
    Natürlich kann man immer neue Gesellschaften und Vereine gründen, und um Spenden bitten und diese verwalten, die Kirchen sollen ja eigentlich auch nach genau diesen Prinzipien der 10 Gebote arbeiten und handeln. Doch tun sie das?
    Und wer lenkt den Lenkungskreis?… und darf man diesen kritisieren, bzw. wer darf das mit welchem Erfolg? Doch wieder Zwang und eine neue sozial-ökologische Staatssicherheit der Kontrolle, ob auch alle das machen, was der Lenkungskreis befiehlt? Regieren im Lenkungskreis die Bündnis 90/DieGrünen, oder DieLinke oder woher kommen die „Lenkungskreisler“, wer wählt diese, und was passiert, wenn die demokratischen Prozesse der Wahlen letztlich zu Diktatoren führen? Wer setzt die Diktatoren ab? Arno Gruen beschreibt solche Prozesse sehr deutlich in seinen Büchern „Falsche Götter“, „Der Fremde in uns“ oder „Der Verlust des Mitgefühls“. Ehrgeiz und Gehorsam hängen unmittelbar zusammen. Wer solche „Vereinigungen will, fordert Struktur, auch wenn es nur ein „Lenkungskreis“ ist. Wird die Gruppe größer, muss neu organisiert werden. Wer bestimmt, was „menschliche Verantwortung“ ist, und wie soll das Einhalten kontrolliert werden? Wird auch in dem neuen Verein mit Gehorsam und Schuld gearbeitet, eine neue „Hölle“ bei Nichtbeachtung erschaffen, wer ist im Verein das Opfer, wer der Sieger? Viele Fragen, aber wenig Antworten. Vorsicht vor Vereinnahmung, vor einer Art sanfter rosaroter Gehrinwäsche in einer vielleicht neuen Form von Scientology ist deshalb auch hier dringend geboten.
    Bitte intensiv lesen, und dann neu nachdenken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*