Daten in der Wolke – Cloud Storage

Warum Cloud Storage? Mit dem beinahe lückenlos vorhandenen Zugang zu Breitband-Internet ist auch der Bedarf an Austausch von größeren Dokumenten gestiegen. E-Mail Anbieter haben keine einheitliche Regelung bzgl. Dateigröße und Speicherplatz je E-Mail Postfach. Mir ist es z. B. häufiger passiert, dass ich keine E-Mails versenden konnte, da der Dateianhang zu groß war. Oder aber die E-Mail kam nicht an, weil der Empfänger nicht genügend Speicherplatz hatte.

Eine weitere Unschönheit bei der Verwendung von E-Mail ist keine Möglichkeit, den Bearbeitungsverlauf von Dokumenten sauber abzubilden. Ich schicke z. B. ein Protokoll an mehrere Empfänger, jeder ändert das Dokument und schickt es zurück oder im schlimmsten Fall weiter an eine andere Person, die dann auch wieder Änderungen macht. So entsteht schnell Chaos.
Cloud Storage, also das Speichern in der Wolke, stellt da eine charmante Lösung dar. Dokumente werden nicht mehr per E-Mail verteilt, sondern an einer Stelle gespeichert. Durch Freigabefunktionen erhalte ich die Möglichkeit, Dokumente und ganze Ordner mit anderen Menschen zu teilen. Auch Dokumentenbearbeitung ist häufig elegant gelöst. So lässt sich die Bearbeitungshistorie eines Dokuments einschließlich des Namens des Bearbeiters zurückverfolgen.

Kritik an den etablierten Diensten

Der wohl bekannteste Anbieter ist Dropbox. Laut eigener Auskunft waren im November 2013 bereits 200 Millionen Benutzer registriert.
Aber auch andere bekannte Dienste haben Cloud-Funktionen, z.B. GoogleApple oder Amazon.
Was mir bei diesen großen Anbietern auffällt, ist, dass es sich um gewinnorientierte US-amerikanische Unternehmen handelt. Bis auf Dropbox besteht das Geschäftsmodell der Anbieter auch nicht primär auf Dateiaustausch. Google verdient sein Geld mit Werbung, Apple mit Hardware und Amazon durch Handel.
Bei der Bereitstellung von Diensten für die Speicherung und den Austausch von Dokumenten mag es daher primär nicht um ein Dienst an die Menschheit gehen, sondern um eine strategische Entscheidung, Daten zu sammeln. Damit ist eine Analyse von Benutzerdaten zu Marktforschungszwecken und Werbeplatzierung möglich.
Durch die Speicherung von Daten auf US-Servern ergeben sich weiterhin schwerwiegende Implikationen für den Datenschutz.

Handlungsmöglichkeiten

Welche Alternativen gibt es nun, um Dokumente mit anderen Menschen möglichst sicher auszutauschen?

1. Cloud-Daten verschlüsseln
Das Magazin Spiegel hat eine Anleitung erstellt, in der beschrieben wird, wie sich Dokumente auf Dropbox verschlüsseln lassen. Der Vorteil: es ist recht einfach umsetzbar. Der Nachteil: klassische Funktionen zum Austausch von Dokumenten sind erschwert, bis unmöglich.

2. Einen vertrauenswürdigeren proprietären Anbieter wählen
Auf Wikipedia ist eine Liste deutscher Dateiaustauschdienste hinterlegt. Dort gibt es eine Reihe von alternativen Anbietern, die ihren Dienst für einen beschränkten Speicherplatz auch kostenlos zur Verfügung stellen.

3. ownCloud nutzen
Im Gegensatz zur proprietären Software wie Dropbox & Co. existiert eine kostenlose Open-Source-Alternative namens ownCloud. Diese lässt sich auf einem eigenen Server installieren. Wählt man diese Variante, lässt sich der Datenschutz offensichtlich leichter realisieren, da man Herr seiner eigenen Daten ist.
Wer keinen eigenen Server hat, kann auf vorhandene ownCloud-Installation bei einem beliebigen Anbieter zurückgreifen. OwnCloud pflegt selbst eine Liste von Anbietern, aus denen sich das passende Angebot aussuchen lässt. Der in München sitzende Dienst Owner.io bietet z. B. eine ownCloud-Installation mit 2 GB Speicherplatz ab ca. 4 Euro im Monat an. Dieser Anbieter kennzeichnet sich ebenfalls durch Nutzung regenerativer Energien, Speicherung in Deutschland und Expertise bzgl. Hosting anderer Open-Source Dienste, wie z. B. Diaspora.

Web-Links

  1. http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1422/DE/Sachgebiete/Telekommunikatio…
  2. http://www.dropbox.com
  3. http://techcrunch.com/2013/11/13/dropbox-hits-200-million-users-and-anno…
  4. https://drive.google.com/
  5. https://www.icloud.com/
  6. https://www.amazon.com/clouddrive
  7. https://investor.google.com/earnings/2014/Q2_google_earnings.html
  8. https://www.apple.com/pr/library/2014/01/27Apple-Reports-First-Quarter-R…
  9. http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=97664&p=irol-reportsAnnual
  10. https://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing#Datenschutz
  11. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/verschluesselte-cloud-so-machen-sie-i…
  12. https://de.wikipedia.org/wiki/Dateiaustauschdienst
  13. http://owncloud.org/
  14. http://owncloud.org/install/(
  15. http://owncloud.org/providers/
  16. https://owner.io/
  17. https://joindiaspora.com/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*